Internationale Fachkräfte: Warum Deutschlands Attraktivität stagniert – und was Unternehmen jetzt tun können

Internationale Fachkräfte: Warum Deutschlands Attraktivität stagniert – und was Unternehmen jetzt tun können

25. Juni 2025

Der globale Wettbewerb um Talente ist in vollem Gange – doch Deutschland verliert zunehmend an Attraktivität als Ziel für internationale Fachkräfte. Während viele Länder weiterhin eine steigende Nachfrage von internationalen Jobsuchenden verzeichnen, bleibt das Interesse an deutschen Stellen auf einem stagnierenden Niveau. Das zeigt eine aktuelle Analyse von Indeed Hiring Lab, die internationale Suchanfragen nach Jobs in Deutschland untersucht hat.

Eine Stagnation mit Signalwirkung

Die Zahlen sind eindeutig: Im Mai 2024 lag der Anteil internationaler Suchanfragen auf Indeed für Jobs in Deutschland bei rund 5,1 %. Das ist kaum mehr als der Durchschnitt der letzten Jahre und weit entfernt von der Dynamik anderer europäischer Arbeitsmärkte. In Ländern wie der Schweiz oder den Niederlanden ist die internationale Sichtbarkeit weitaus höher.

Für Unternehmen bedeutet das: Wer sich auf den deutschen Talentmarkt verlässt, limitiert sein Wachstumspotenzial.

Sprachhürden, Prozesse & Wahrnehmung: Wo es hakt

Es gibt mehrere Faktoren, die Deutschlands Attraktivität im Ausland hemmen:

  • Deutschpflicht in Stellenausschreibungen – auch dort, wo sie nicht notwendig wäre – schränkt den Bewerberkreis ein. Viele deutsche Unternehmen verlangen in ihren Stellenausschreibungen Deutschkenntnisse, selbst dann, wenn die Tätigkeit problemlos auf Englisch erledigt werden könnte. Das reduziert die Sichtbarkeit für internationale Fachkräfte und schränkt den Bewerberkreis unnötig ein. Laut einer Analyse des Indeed Hiring Lab weisen nur 2,7 % der deutschen Jobanzeigen ausdrücklich darauf hin, dass keine Deutschkenntnisse erforderlich sind – deutlich weniger als in vergleichbaren Ländern. Besonders in Branchen wie der IT verschenken Unternehmen so wertvolles Potenzial im globalen Talentmarkt.

  • Langwierige Anerkennungs- und Visa-Prozesse lassen Deutschland im Vergleich zu anderen Märkten weniger agil erscheinen. Wer in Deutschland arbeiten möchte, muss Geduld mitbringen. Langwierige Visa-Prozesse und komplizierte Anerkennungsverfahren machen den Einstieg für internationale Fachkräfte unnötig schwer. Während andere Länder längst digitalisierte, zentrale und transparente Abläufe bieten, kämpfen Bewerber:innen in Deutschland mit föderalen Unterschieden und monatelangen Wartezeiten. Für Unternehmen bedeutet das: Wertvolle Talente springen ab oder entscheiden sich gleich für einen anderen Standort.

  • Fehlendes internationales Employer Branding führt dazu, dass potenzielle Kandidat:innen Deutschland schlicht nicht auf dem Radar haben. Die Bundesagentur  für Arbeit betont in ihrem Faktor A‑Magazin, dass klassische Stellenanzeigen allein nicht mehr ausreichen, um dringend benötigte Fachkräfte anzusprechen. Unternehmen müssen ihre Arbeitgebermarke aktiv über Storytelling und Social‑Media‑Kanäle positionieren – sonst tauchen sie bei potenziellen Kandidat:innen gar nicht erst auf dem Radar auf. Ein konsequent ausgebautes, mehrsprachiges Employer Branding ist daher unverzichtbar, um im globalen Wettbewerb um Talente wahrgenommen zu werden.

Besonders betroffen: Der IT-Bereich

Gerade im IT-Sektor ist der Fachkräftemangel besonders spürbar. Softwareentwickler:innen, IT-Architekt:innen und Data Scientists gehören zu den am schwierigsten zu besetzenden Positionen – und der Wettbewerb um sie ist global. Viele dieser Talente suchen gezielt nach Remote-Optionen, internationaler Unternehmenskultur und englischsprachigen Jobs.

Warum viele Unternehmen dennoch Schwierigkeiten haben, diese Talente zu überzeugen – und was sie konkret dagegen tun können – haben wir im Beitrag „Strategien gegen den IT-Fachkräftemangel“ ausführlich analysiert.

Fazit: Wer heute international rekrutiert, sichert sich den Vorsprung von morgen

Der Fachkräftemangel ist keine temporäre Erscheinung, sondern ein strukturelles Thema – und das gilt besonders für Zukunftsbranchen wie die IT. Unternehmen, die frühzeitig auf internationale Ansprache, digitale Prozesse und strategisches Employer Branding setzen, werden sich einen klaren Wettbewerbsvorteil sichern.

Um dem stagnierenden Interesse internationaler Fachkräfte an Deutschland entgegenzuwirken, ist Sichtbarkeit entscheidend. Genau hier setzt Indeed an: Als eine der weltweit größten Jobplattformen erreicht Indeed Talente dort, wo sie wirklich suchen – mehrsprachig, länderübergreifend und zielgerichtet. Unternehmen können gezielt Englisch- oder mehrsprachige Stellenanzeigen schalten, ihre Arbeitgebermarke sichtbar machen und Bewerbungsbarrieren durch klare Prozesse und digitale Tools abbauen. Gerade für schwer besetzbare Positionen – etwa in der IT – ist Indeed ein starker Hebel, um globale Talente effektiv anzusprechen.

Curato ist Ihr Partner für den Erfolg Ihrer Stellenanzeigen auf Indeed – damit Sie die Talente erreichen, die Ihr Unternehmen wirklich voranbringen. Weitere Informationen zu unserem Service finden Sie hier: https://curato.de/produkt/#service

Autorin

Autor:in

Ann-Kathrin Schuh

Marketing & Employer Branding Manager

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Florian Racke
Sales Manager

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