Gehaltsangaben in Stellenanzeigen: Ab 2026 Pflicht! Sind Sie bereit?

Gehaltsangaben in Stellenanzeigen: Ab 2026 Pflicht! Sind Sie bereit?

5. Februar 2024

Die Katze ist aus dem Sack: Ab dem 7. Juni 2026 müssen Unternehmen in Stellenanzeigen das Gehalt oder die Gehaltsspanne angeben.

Was für viele Unternehmen nach einem Horrorszenario klingt, birgt in Wahrheit große Chancen.

Warum Gehaltsangaben in Stellenanzeigen sinnvoll sind:

  • Schnellere und effizientere Bewerbungsprozesse: Jobsuchende mit überzogenen Gehaltsvorstellungen filtern sich selbst heraus.

  • Mehr Transparenz und Vertrauen: Unternehmen zeigen Offenheit und signalisieren Wertschätzung gegenüber ihren potenziellen Mitarbeitenden.

  • Weniger Frust und Absagen: Jobsuchende wissen, worauf sie sich einlassen und erleben keine bösen Überraschungen.

  • Gesteigerte Bewerbungsquote: Attraktive Gehaltsangaben locken mehr qualifizierte Jobsuchende an.

Die Europäische Entgelttransparenzrichtlinie (EU/2023/970) schreibt es vor: Ab 2026 müssen Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitenden in Stellenanzeigen die folgenden Informationen angeben:

  • Das durchschnittliche monatliche Grundgehalt
  • Die durchschnittliche jährliche Gesamtvergütung

Unternehmen, die sich jetzt schon auf die neue Regelung einstellen, profitieren gleich doppelt:

  • Sie gewinnen einen wichtigen Wettbewerbsvorteil im Kampf um die besten Talente.
  • Sie haben Zeit, ihre Gehaltsstrukturen und die Kommunikation mit Bewerber*innen und internen Mitarbeitenden anzupassen.

Herausforderungen und Bedenken:

Selbstverständlich gibt es neue Herausforderungen, mit denen sich Unternehmen auseinandersetzen müssen: :

    • Readyness: Durch Themen wie den Gender-Pay-Gap wird auf faire Bezahlung immer mehr Wert gelegt. Dementsprechend kann es wichtig sein, sich mit den aktuellen Gegebenheiten zu beschäftigen und gegebenenfalls Anpassungen zu unternehmen. Für viele Unternehmen besteht noch keine Strategie zum Thema Gehaltstransparenz.
    • Interne Kommunikation: Wenn Gehälter transparent gemacht werden, kann das zu Spannungen im Team führen. Mit einer gut geplanten und offenen Kommunikation vonseiten des Unternehmens über eventuelle Skillsets und Einstiegslevel kann hier entgegengesteuert werden. Laut einer Kienbaum-Trendstudie fordern sogar 71 % der befragten Mitarbeitenden mehr Transparenz beim Thema Gehalt, somit kann es auch intern Vorteile mit sich bringen, schon Vorab für mehr Offenheit zu sorgen.
    • Attraktivität der Vergütung: Das mag erst einmal eine Sorge sein, wenn man vielleicht nicht mit einem überdurchschnittlichen Gehalt werben kann. Studien zufolge ist das Gehalt aber nicht immer der Hauptgrund für eine berufliche Neuausrichtung. Die Gehaltsvorstellungen sind oft vielfältig und Themen wie Work-Life-Balance gewinnen immer mehr an Wichtigkeit. Mit einer gut gebauten Stellenanzeige und attraktiven Benefits kann das aufgefangen werden. 

Wieso Sie die Regelung zur Gehaltstransparenz schon heute umsetzen sollten:

Jetzt umsetzen, um Vorteile zu sichern, bevor es gesetzlich vorgeschrieben ist: Indem Unternehmen bereits vor 2026 Gehaltsangaben in ihren Stellenanzeigen machen, sichern sie sich einen Vorsprung vor der Konkurrenz. Dies zeigt nicht nur Transparenz und Offenheit gegenüber potenziellen Mitarbeitern, sondern signalisiert auch, dass das Unternehmen proaktiv handelt und Wert auf eine faire Bezahlung legt. Dadurch kann das Unternehmen talentierte Jobsuchende anziehen, die Wert auf Transparenz und Fairness legen.

Auch bei Kleinunternehmen wichtig: Obwohl die neue Regelung zunächst nur für Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitenden gilt, ist es auch für Kleinunternehmen sinnvoll, Gehaltsangaben zu machen. Kleinere Betriebe stehen im Kampf um Talente oft in direkter Konkurrenz mit größeren Unternehmen. Durch Transparenz in Sachen Gehalt können sie sich als attraktive Arbeitgeber positionieren und haben potenziell bessere Chancen, qualifizierte Bewerber*innen für sich zu gewinnen. Laut eines Reports von Inc.com zum Thema Pay Transparency würden mehr als die Hälfte der Befragten (58 %)  für eine Stelle mit mehr Gehaltstransparenz wechseln. In der Generation Z  sind es sogar 70 %. Damit erschließt sich hier auch für kleinere Unternehmen ein großer Pool an Bewerbenden, den man mit transparenten Gehaltsangaben ansprechen kann.

Flexible Gehaltsangaben sind auch möglich: Für Unternehmen, die nicht gleich eine feste Gehaltsangabe in Stellenanzeigen machen können, gibt es die Möglichkeit, eine flexible Gehaltsspanne anzugeben. Auch das bringt Vorteile, denn damit signalisieren Unternehmen Flexibilität und Verhandlungsbereitschaft. Dies ermöglicht es Bewerbenden, ihre Gehaltsvorstellungen bereits im Vorfeld abzugleichen und kann dazu beitragen, den Bewerbungsprozess effizienter zu gestalten. Flexible Gehaltsangaben zeigen zudem, dass das Unternehmen bereit ist, individuelle Qualifikationen und Erfahrungen zu berücksichtigen.

Tipps für Unternehmen:

  • Offen und transparent mit den Mitarbeitern kommunizieren.

  • Die Vorteile der Gehaltsangabe hervorheben.

  • Externe Unterstützung in Anspruch nehmen.

Fazit:

Die Gehaltsangabe in Stellenanzeigen wird ab 2026 zur Pflicht. Unternehmen, die sich jetzt schon auf die neue Regelung einstellen, profitieren von zahlreichen Vorteilen.

Sind Sie bereit für die Zukunft der Stellenanzeigen? Lassen Sie uns sprechen!
Sultan Waraich
Head of Sales

Autorin

Ann-Kathrin Schuh

Account Managerin

Sultan Waraich
Head of Sales
Sind Sie bereit für die Zukunft der Stellenanzeigen? Lassen Sie uns sprechen!
Sind Sie bereit für die Zukunft der Stellenanzeigen? Lassen Sie uns sprechen!
Sultan Waraich
Head of Sales

weitere Artikel

  • 15. Juli 2024

    Bessere Arbeit für Frauen – Weltweite Umfrage von Indeed 2024

  • 15. Juli 2024

    Inklusion am Arbeitsplatz: Wo Menschen mit Behinderungen Jobs finden und was Arbeitgeber tun können, um einen inklusiven Bewerbungsprozess zu schaffen

  • 12. März 2024

    Optimieren Sie Ihre Stellenanzeigen auf Indeed: Nutzen Sie die aktuelle Marktanalyse für Ihren Erfolg